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Lebensmittel – mehr Schein als Sein

Ich möchte meine kleine „Serie“ über die unappetitlichen Auswüchse der Lebensmittelindustrie heute ein wenig fortsetzen, und präsentiere Euch einen kurzen Beitrag, wieder einmal aus dem markt-Magazin des NDR, in dem es um im wahrsten Sinne des Wortes Industriefraß geht – „markt deckt auf: Lebensmittel – mehr Schein als Sein [1]“. Also darum, wie heutzutage in bunten Verpackungen gewisse Lebensmittel imitiert und vorgetäuscht werden und in Wahrheit nur zusammengepanschter ekliger Ersatz angeboten wird. Ich weise hier gerne immer wieder darauf hin, dass bitte niemand glauben sollte, dass das Billigzeug beim Discounter oder im Supermarkt irgendetwas mit richtiger Ernährung zu tun hat. Und der Preisdruck, der dazu führt, dass alles immer zu einem möglichst niedrigen Preis angeboten wird, bewirkt zwangsläufig solche Entwicklungen. Lecker ist anders…

Wir servieren Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg Delikatessen aus dem Supermarkt: Lachs, Feta und Garnelen nach Art der Lebensmittelindustrie. Der Verbraucherschützer meint dazu: “Wenn die Verbraucher wirklich wissen würden, was sie hier aufgetischt bekommen, dann würde ihnen schlecht, weil es Kunstprodukte sind. Es sind wirklich viele Zusatzstoffe drin. Von einem natürlichen Lebensmittel kann man hier nicht sprechen.”

(…) Beispiel Surimi (auf Japanisch etwa “zermahlenes, gehacktes Fleisch”): Das Produkt kann aussehen wie Garnelen, Krebsfleisch oder undefinierte rote oder pinkfarbene Blöcke. Mithilfe einer edlen Verpackung entsteht aber der Eindruck, der Verbraucher würde eine Delikatesse kaufen. Nur wer genau hinschaut, kann erkennen, dass es sich dabei um ein Imitat handelt. Fischmuskeleiweiß ist nur eine von vielen Zutaten von Surimi. Es enthält außerdem Aromen, Farbstoffe, Konservierungsmittel und sogar Hühnereiweiß. Selbst in Fischstäbchen steckt mehr Natur.

EDIT: Auf Spiegel Online gibt es ebenfalls einen Artikel zu dem Thema – „Analogkäse, Gel-Schinken und Co. – Verbraucherschütze decken Lebensmittel-Tricksereien auf [2]“.

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