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Irreführende Gütesiegel – Täuschen & Tricksen der Industrie

Mittlerweile sollten wir es ja gewohnt sein, dass uns die Lebensmittelindustrie mit immer neuen Tricks und Kniffen hinters Licht zu führen versucht. Da werden Inhaltsmengen bei gleicher äußerlicher Verpackungsgröße schrittweise verkleinert, da werde gute Zutaten durch billigere ersetzt, es wird mit künstlichen Aromastoffen, Geschmacksverstärkern und vielem mehr hantiert, immer auf der Suche nach dem Weg, den Verbraucher maximal auszunehmen. (Langfristige) gesundheitliche Aspekte spielen in den Überlegungen der Unternehmen offenbar keine Rolle, wie auch foodwatch immer wieder aufdeckt.

Ein Weg, um den Konsumenten beim Gang durch den Supermarkt in Sicherheit zu wiegen und zum kaufen zu animieren, sind wohlklingende und hochoffiziell wirkende „Gütesiegel“. Was zunächst vertrauenserweckend ausschaut und auf Qualität oder Nachhaltigkeit hindeutet, entpuppt sich beim näheren Hinsehen, mal wieder, als Mogelpackung. Die WDR-Sendung markt hat sich vor einer Weile in einer kleinen dreiteiligen Reihe dieser Problematik angenommen und sieben Täuschsiegel vorgestellt. Warum in dem Trailer ausgerechnet wirklich sinnvolle Siegel wie das von demeter zu sehen sind, wird wohl das Geheimnis der Redaktion bleiben müssen, aber insgesamt ist es schon interessant, mal wieder vor Augen geführt zu bekommen, wie skrupellos im Bereich der Nahrungsmittel gearbeitet wird. Und wie leicht der Verbraucher geblendet werden kann. Denn so manches Siegel klingt gut und löblich, dahinter stehen dann aber gerne wachsweiche Standards und lasche Kontrollen. Letztlich wird mit so einer Politik beim Vergeben von Siegeln und Labels eine Hilflosigkeit beim Kunden erzeugt, die am Ende dazu führt, dass man resigniert und nach dem Motto „ist doch eh egal, da blickt ja keiner mehr durch“ kritisches Hinterfragen dessen, was einem da so vorgesetzt wird, aufgibt. Aber wer weiß, vielleicht ist das ja auch ein Ziel der Industrie…

Siegel – Was steckt dahinter? Teil I, [1] Teil II [2], Teil III [3]“:

Laut einer Studie der Fachhochschule Münster entscheiden sich zwei von drei Käufern im Zweifel für ein Produkt mit einem Siegel. Wir haben uns solche Siegel und Schriftzüge genauer angeschaut.

Aus dem undurchsichtigen Dschungel der Siegel haben wir die sieben Siegel herausgesucht, die unserer Meinung nach kein Mensch braucht.

  • Delphinfreundlich
  • DLG-Prämierung
  • Dermatologisch getestet
  • QS
  • Geprüfte Spitzenqualität
  • Öko-Tex Standard 100
  • Marine Stewardship Council (MSC)


 

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