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Die Grenzen des Kapitalismus

Auf Kontext TV habe ich vor einigen Tagen ein sehr spannendes Interview mit dem US-amerikanischen Sozialwissenschaftler und Sozialhistoriker Immanuel Wallerstein entdeckt, in dem es unter anderem um die „Grenzen des Kapitalismus [1]“ geht. Für Wallerstein haben alle (auch natürliche) Systeme eine begrenzte Lebensdauer, und so sieht er auch den Kapitalismus – als ein System, dessen einziger Zweck es ist, Kapital anzuhäufen und zu vermehren – an einen Punkt angekommen, wo er sich signifikant von einem Gleichgewichtszustand entfernt hat und auf den Zusammenbruch zusteuert.

Wir befinden uns also gerade in einer chaotischen Situation, in der alles zu schwingen beginnt und aus dem Ruder läuft – die Vielzahl von Unruhen weltweit und das zunehmende Auseinanderdriften von armen und reichen Gesellschaftsschichten bei gleichzeitiger Zunahem der Politik- und Demokratieverdrossenheit (man siehe nur die sich in Europa vormierende EU-Ablehnung, die teils hasserfüllte Ausmaße gegenüber einer vermeintlichen „EUdSSR“ annimmt), die uns derzeit begleiten, sprechen eine deutliche Sprache, denke ich. Laut Immanuel Wallerstein werden wir im Jahre 2050 in einem anderen System leben, dessen genaue Ausprägung heute noch nicht vorhersehbar ist.


Quelle: www.kontext-tv.de [2]

Überhaupt scheint mir Kontext-TV eine interessante Website mit einer Vielzahl von Beiträgen zu aktuellen Themen, vor allem aus Wirtschaft und Politik zu sein. Es finden sich dort auch Interviews mit Noam Chomsky und Vandana Shiva, also weiteren prominenten Vertretern der sogenannten „globalisierungskritischen“ Bewegung bzw. Vertreter für eine andere, bessere, gerechtere Welt, in der auch überbordender Lobbyismus und monopolistische Medienkonglomerate der Vergangenheit angehören. Es ist den beiden Machern des Projekts – David Goeßmann und Fabian Scheidler – zu wünschen, dass ihre Informationsangebote noch bekannter werden, und so noch mehr Menschen erreichen und vielleicht den einen oder anderen zum Nach- und Umdenken bewegen. Mit meinem Tipp heute will ich meinen bescheidenen Teil dazu beitragen, die Reichweite wieder etwas zu erhöhen.

Die Kernidee besteht darin, ein unabhängiges deutschsprachiges Nachrichtenmagazin zu schaffen, das regelmäßig über Internet und lokale Radio- und TV-Stationen sendet und substantielle Hintergrundinformationen zu drängenden Gegenwarts- und Zukunftsthemen wie Klimawandel, Krieg und Frieden, soziale Gerechtigkeit und Migration liefert. Zu Wort kommen als Studiogäste oder per Live-Schaltung kritische Stimmen aus dem In- und Ausland, die oft in den Mainstreammedien zu wenig gehört werden.

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