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Gentech-Landwirtschaft (+ YouTube-isierung des Wissens)

Okay, okay – ich habe heute ein weiteres Video von Euch, das in die Kategorie „Mit hübschen bis drolligen Animationen die Welt leichter erklärbar machen“ fällt. Dass dieses Format, das spätestens seit „The Story of Stuff [1]“ und den Clips von Alexander Lehmann („Du bist Terrorist [2]“) derzeit einen absoluten Boom erlebt, ist offensichtlich, denn man begegnet ihnen mittlerweile überall im Netz – bei YouTube, auf Blogs und anderen Websites. Das finde ich zunächst einmal gut, denn auf diese leicht konsumierbare Weise, die auch jüngere Menschen und diejenigen, die sich eher nur bespaßen lassen wollen, anspricht, werden deutlich mehr Leute erreicht, als wenn man knochentrockene und ellenlange Abhandlungen dazu verfasst. (Von daher sollte ich vielleicht aufhören, hier so viele Worte zu verlieren und mich lieber um eine Ausbildung als Filmemacher bemühen?) So werden Themen, die ansonsten eher links liegen gelassen werden und um die sich viele aktiv nicht weiter kümmern würden, plötzlich zugänglich, sie tauchen als kleine Geistesblitze im Meer der Event- und Spektakelkultur auf.

Soweit so gut. Aber – irgendwie beschleicht mich dabei in letzter Zeit auch ein etwas ungutes Gefühl. Denn diese Filmchen sind, um die kurzen Aufmerksamkeitsspannen der Webuser nicht überzustrapazieren, in der Regel sehr knapp gehalten. „The Story of Stuff“ gehört mit seinen gut 20 Minuten schon zu den Kloppern – die meisten anderen erreichen kaum 10 Minuten. Dies birgt meines Erachtens die Gefahr, dass schwarz-weiß gemalt wird, dass die Filme polarisieren (was nicht grundsätzlich schlecht sein muss) und nur ganz schwach an der Oberfläche kratzen – so dass der Eindruck erzeugt wird, man wüsste jetzt eigentlich genug zu dem Thema, um fundiert mitreden zu können. Oder sehe ich das jetzt zu kritisch?

Gerade bei komplexen Themen wie der Gentechnik sind die Aspekte sicher nicht in ein paar Minuten abzuhandeln bzw. kann man sie nur kurz und knapp anreißen. Als allererster Einstieg und Überblick über die Problematik ist so ein Video wie das von Greenpeace Schweiz, das ich neulich entdeckte, absolut empfehlenswert – aber es empfiehlt sich natürlich trotzdem, sich noch weiter zu informieren.

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