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RWE, die Überallmitmischer

Irgendwie wundere ich mich gerade, dass ich den Essener Energiekonzern RWE schon sei längerem nicht mehr in meinem Blog beäugt habe. Dabei gibt es Gründe genug, dieses Unternehmen scheel zu betrachten und kritisch zu durchleuchten – und natürlich auch, ihm als Stromkunde den Rücken zu kehren. Abgesehen von der starken Verbundenheit zu Kohle und Atomkraft tut sich RWE immer wieder mit kackdreisten Reklamekampagnen hervor, in denen sie das Blaue vom Himmel herunterlügen und sich als umwelt- und menschenfreundliches Großunternehmen zum Liebhaben präsentieren. Wer erinnert sich nicht noch an die bescheuerte Werbung mit dem „sanften Energieriesen“ und seiner Liebe zur Windkraft? Der Fernsehspot wurde von Greenpeace und vielen anderen entsprechend kommentiert und als das entlarvt, was er ist, nämlich hohles Gewäsch und reine Augenwischerei:

Ebenfalls fast schon legendär die Aktion von RWE, bei der sie sich die NDW-Band Trio einkauften, die dann ihren Atom-Kohle-Erneuerbaren-Strommix als Ökostrom grünwaschen sollte. Als Aktivisten dagegen eine Kampagne starteten, wurde die juristische Abteilung auf sie gehetzt, was für entsprechend miese Presse sorgte (ich berichtete damals auch darüber – und zwar HIER [1]).

Doch es gibt schon wieder neue Sottisen rund um RWE – beispielsweise berichtete die WDR-Sendung markt [2] neulich darüber, wie die Firma in einigen Teilen der Republik mit ihrem Braunkohletagebau ganze Landstriche umpflügt und für die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsflächen EU-Landwirtschaftssubventionen abgreift! Zugegeben, hier ist der Gesetzgeber gefragt, um solche Lücken zu stopfen, aber es passt gut ins Bild, dass RWE zu den Nutznießern der EU-Regelungen zählt (wie auch viele andere Großkonzerne, die mit unseren Steuergeldern ihre Bilanzen aufbessern):

Und dann noch dies – Monitor enthüllte mafiöse Strukturen im Zusammenhang mit RWE und diversen Kommunen und Stadtverwaltungen. Symapthischer wird einem das Unternehmen durch solche Berichte definitiv nicht! „Drohen, tricksen, verzögern: wie RWE die Energiewende bei den Kommunen bekämpft [3]“:

Lange hatten die großen Energiekonzerne quasi ein Monopol auf den Betrieb der Stromnetze. Doch vielerorts laufen die Verträge dafür in den nächsten Jahren aus – und nun wollen etliche Kommunen die Netze selbst betreiben. Zum Beispiel, um eine klimafreundliche Energiewende einzuleiten, oder einfach, um die Milliardengewinne aus dem Betrieb der Stromnetze in die kommunalen Haushalte zu lenken. MONITOR zeigt, wie der Energiekonzern RWE versucht, das zu verhindern und seine Marktmacht zu sichern: Mit Lobbyarbeit, mit Drohungen und mit Gerichtsprozessen.


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