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Surftipp: IG Plakat | Raum | Gesellschaft

[1]Nicht nur dem Autoren des ZEIT-Artikels „Du kannst uns nicht entkommen [2]”, den ich hier [3] neulich vorstellte, geht die zunehende Zuplakatierung und das Ausbreiten von Reklame im öffentlichen Raum zu weit – sehr genervt sind offenbar auch einige Bürger von Zürich. Denn dort existiert seit einiger Zeit der Verein „Plakat | Raum | Gesellschaft [4]”, das sich dafür einsetzt, die Stadt zumindest teilweise wieder von der Werbedomianz und den überlebensgroßen Plakaten zu befreien (eine Verringerung der Werbeflächen um die Hälfte wird angestrebt).

Der Gewinn?
– mehr Selbstbestimmung, welchen Werbebotschaften man sich aussetzt
– ein öffentlicher Raum, der diesen Namen verdient
– ein schöneres Orts- und Landschaftsbild

Gewisse Plakate muss man Hunderte von Male betrachten und hat keine Möglichkeit, sein Nichtinteresse zum Ausdruck zu bringen. Dies steht in auffallendem Gegensatz zur Möglichkeit, in anderen Lebensbereichen per Knopfdruck oder Weiterblättern ungefragter Werbung auszuweichen. Aussenwerbung widerspricht auch dem Kredo der International Advertising Association, welche sich dem Prinzip der «Wahlfreiheit für alle Bürger» verschrieben hat.

Plakatwerbung führt zu einer visuellen Abwertung des Ortsbildes.

vandalismusDie standardisierten Werbeträger sind nicht dazu gemacht, sich in die Umgebung zu integrieren. Vor dem Hintergrund einer natürlich gewachsenen Umgebung wirken rechteckige Plakate wie eine Faust aufs Auge. Dies ist auch der Grund, weshalb sich in prestigeträchtigen Zonen wie der Zürcher Bahnhofstrasse kein einziges Werbeplakat findet (mit Ausnahme einiger Telefonkabinen).

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